Junge „Gipfelstürmer“ erklimmen Karriereleiter
Emotionale Töne und Foto-Spaß bei der Freisprechungsfeier 2019
Sobald eine Veranstaltung zum zweiten Mal in einem bestimmten Rahmen und an einem bestimmten Ort stattfindet, sprechen wir Niedersachsen ja gern von einem guten „Brauch“. Findet eine Veranstaltung zum dritten Mal in derselben Location statt, gilt es schon als „Tradition“. Die Landesinnung Niedersachsen zelebrierte die feierliche Freisprechung ihrer Junggesellinnen und Junggesellen schon mehr als dreimal in Hannovers renommiertem Jazz Club auf dem Lindener Berg. Tradition und Handwerk, das passt eben gut zusammen – und welcher Ort wäre passender für unsere jüngsten Gipfelstürmer als die höchste Erhebung, die unsere Stadt zu bieten hat?
Ohnehin denken wir ungern in norddeutschen Tiefebenen, sondern konzentrieren uns ganz auf steile Karriereleitern, die unsere Absolventen nun erklimmen werden. Wie zügig das mit genügend Ehrgeiz gehen kann, legte an diesem Abend Gebäudereinigermeister Henning Pawlik (Meisterprüfungsausschuss) dar, um zwei frischgebackene Meister zu ihrer großen Leistung zu beglückwünschen. Mit diesen Vorbildern vor Augen und den lobenden Grußworten des Bürgermeisters Thomas Hermann im Ohr, fieberten die Absolventen dem Höhepunkt des Abends entgegen: der Übergabe der hart erarbeiteten Gesellenbriefe.
Lehrlingswartin Marion Presek-Haster und Vorstandsmitglied Uwe Haster verstanden es als eingespieltes Duo, die Spannung durch ihre charismatische Moderation noch deutlich zu steigern. Vor allem das gefühlvoll dargebotene Gedicht von Marion Presek-Haster ließ die Absolventen und ihre Familien mit Stolz auf die letzten drei Jahre blicken. Doch ein letztes Hindernis galt es noch zu überwinden: Die Übergabe der Gesellenbriefe war an die (nicht ganz ernst gemeinte) Bedingung geknüpft, eine letzte „Prüfungsfrage“ richtig zu beantworten. Was genau ein Gebäudereiniger macht, wenn er „eine Puppe legt“, was sich hinter einer „Schmutzflotte“ verbirgt und was man unter „Trockeneisreinigung“ versteht, sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel geben wir preis: Mit Letzterer ist weder die Reinigung einer Eisdiele, noch die Reinigung mit Speiseeis gemeint. Wobei Eis an diesem sommerlich heißen Tag in der Tat ein gutes Stichwort war. Und so konnten sich die aufgeregten Gemüter an diesem Abend mit Canapés, gekühlten Getränken und leckerem Eis stärken, bevor sie zu den virtuosen Pianoklängen von Elmar Brass den stimmungsvollen Abend bei Gesprächen und gemeinsamem Foto-Spaß ausklingen ließen.
Für alle Anwesenden war auch die diesjährige Freisprechungsfeier im kultigen, orangeroten Jazzkeller ein besonderes Ereignis und noch lange hallten die in Gedichtform vorgetragenen Schlussworte der Lehrlingswartin in den Köpfen nach: „Euch brauchen wir, denn wie stehen wir sonst hier, ohne Fachkräfte wie Ihr es seid – manche erblassen gar vor Neid, vor dem was Ihr jetzt habt geschafft! Was sicherlich nicht jeder rafft, ist, Ihr seid wichtig und begehrt und drum fühl’n wir uns geehrt, Euch den Gesellenbrief zu überreichen – mit ‘nem Händedruck, ’nem Weichen!“
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